Henk Snaph schreef op 9 februari 2016 10:05:
Fred, is dit de praktische zijde van jouw optie verhaal?
In den Optionsbüchern der Banken schlummert eine Gammabombe. Offenbar rechnen die grossen Hedge Funds mit einer sehr starken Abwertung des Yuan. Eines der hauptsächlich von ihnen verwendeten Instrumente sind gemäß Zeitungs- und Online-Berichten ‚far out of the money puts’ für den Yuan gegenüber dem Dollar. Das sind Verkaufsoptionen auf den Yuan, deren Ausübungspreis (strikes) sehr weit vom aktuellen Kassakurs entfernt sind. Diese Optionsprämien sind gerade deswegen sehr billig. Sie lösen im Moment auch nur geringe Absicherungs-Operationen der Optionsabteilungen der Gegenparteien aus, in der Regel der Banken. Der Kassakurs wird zunächst wenig bewegt. Doch kommen die Kassakurse den Ausübungspreisen näher, so steigt das Delta der Optionen. Auf einmal müssen die Optionsdesks der Gegenpartei, üblicherweise der Grossbanken, sehr grosse Beträge an Yuan verkaufen. Um die strikes herum und tiefer steigen die Deltas der Optionen steil an (Gamma,bombe’). Dann lösen die Optionsdesks innert kürzester Zeit, oft innert Minuten gewaltige Absicherungstransaktionen aus. Der Wechselkurs des Yuan ginge dann in den freien Fall über. Mit anderen Worten schlummert in diesen potentiellen Riesenpositionen eine gewaltige mögliche Hebelwirkung. Die unselige Freigabe und Abwertung des Yuan und die davon ausgelösten Absicherungs-, Diversifikations-, Kapitalflucht- und Spekulationstransaktionen führen nicht nur in eine Abwärtsspirale, sondern können eine disruptive Eskalation herbeiführen.
Zwei negative Rückkoppelungseffekte auf China sind denkbar: Die Abwertung dürfte die inländische Bankenkrise durch Depositenrückzüge und vor allem durch unterlassene rechtzeitige geldpolitische Lockerung verschärfen. Eine drastische Abwertung kann zusätzlich zum Schiffbruch des Welthandels in der bisherigen Form führen. Denn die Handelspartner Chinas müssten angesichts des Wechselkursvorteils für chinesische Güter Zollbarrieren errichten und Importverbote erlassen. Umgekehrt wäre das Chinageschäft als Wachstumstreiber Quelle eines Desasters für viele westliche Lieferanten und lokale Produzenten in China. An den Aktienmärkten dürfte eine starke Exposition der betroffenen Unternehmen zu China deshalb zu tieferen Bewertungen führen, eine Risikoprämie wird sich aufbauen.
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